Elektromobilität konkret: das 1×1 des Ladens
Elektromobilität ist klimaschonender Fahrspass. Kein Wunder, dass sich immer mehr Leute für ein Elektroauto interessieren. Doch wie funktioniert das Laden? Einfacher als Sie denken. Hier gibt’s die Antworten auf alle wichtigen Fragen.
Publiziert 10.11.2020 Lesedauer 7 minIhr Elektrofahrzeug laden Sie in der Regel dort, wo es ohnehin steht: zu Hause, am Arbeitsplatz, beim Einkaufen oder am Ausflugsziel. Seine Standzeit nutzt das E-Auto also, um die Batterie zu laden. Während beim Benziner und beim Dieselauto die Fahrt zur Tankstelle nötig ist, bildet beim Elektroauto der gezielte Abstecher zu einer Ladestation die Ausnahme. Er kommt meist nur dann vor, wenn Sie eine lange Strecke mit dem Elektrofahrzeug zurücklegen und zwischendurch an einer Schnellladestation die Batterie nachladen. Zum Laden Ihres E-Autos zu Hause oder am Arbeitsplatz benötigen Sie eine spezielle Ladestation für einen schnellen und sicheren Ladevorgang. Eine normale Steckdose eignet sich dafür nicht.
Häufiges Laden schadet den heutigen Lithium-Ionen-Akkus übrigens kaum. Auch dann nicht, wenn die Batterie noch einen hohen Ladestand aufweist. Den von anderen Akkus bekannten Memory-Effekt – also ein Kapazitätsverlust bei häufigem Teilladen – brauchen Sie nicht zu fürchten.
Wo kann ich das Elektroauto laden?
Zum Laden von Elektrofahrzeugen werden zwei Arten von Ladeinfrastruktur unterschieden:
- Privates Laden: Solche Ladestationen stehen nur einer einzelnen Person oder einer ausgewählten Nutzerschaft zur Verfügung. Beispiele sind etwa die Wallbox beim eigenen Parkplatz, die Ladestationen der Arbeitgeberin bzw. des Arbeitgebers oder Ladepunkte vor einem Geschäft für dessen Kund*innen.
- Öffentliches Laden: Dabei handelt es sich um Ladestationen, die für alle Fahrer*innen von Elektroautos zugänglich sind – zum Beispiel in öffentlichen Parkhäusern, bei Einkaufscentren oder bei Ausflugsorten. Öffentliche Ladestationen sind meist in ein grosses Ladenetz eingebunden. Um diese Ladeinfrastruktur effizient zu nutzen, registrieren Sie sich am besten bei einem grossen Schweizer Ladeservice wie easycharge.
Mehrere Studien zeigen, dass die meisten Fahrer*innen von Elektroautos vorwiegend privat laden und die öffentliche Ladeinfrastruktur ergänzend nutzen. Das ist auch am kostengünstigsten.
Welche Ladegeschwindigkeiten gibt es – und wann benötige ich welche?
Der Strom, der aus dem öffentlichen Netz fliesst, ist sogenannter Wechselstrom (Alternate Current, AC). Der Motor eines Elektroautos funktioniert jedoch mit Gleichstrom (Direct Current, DC). Um den Wechselstrom in Gleichstrom umzuwandeln, verfügen E-Autos über ein eingebautes Ladegerät. Dessen Ladeleistung ist aber beschränkt. Bei vielen Modellen beträgt sie nur elf Kilowatt. Daher wird bei AC-Ladungen oft von langsamem Laden gesprochen. Für die meisten Ladevorgänge reicht diese Ladeleistung allerdings völlig aus, etwa zu Hause beim Laden über Nacht.
Um deutlich schnelleres Laden zu ermöglichen, wandeln spezielle DC-Ladestationen den Wechselstrom in Gleichstrom um. Somit muss das Ladegerät des Elektroautos diese Aufgabe nicht übernehmen. Die Folge: DC-Laden ermöglicht viel höhere Ladeleistungen von derzeit bis zu 350 Kilowatt – je nach Typ des Elektrofahrzeugs und der Ladestation. Schnelles Laden ist praktisch, wenn Sie mit Ihrem E-Auto eine längere Strecke zurücklegen und die Batterie zwischendurch in möglichst kurzer Zeit nachladen wollen.
Welche Ladestecker gibt es?
Die meisten in Europa verkauften Elektroautos nutzen heute zwei Arten von Steckern:
Typ-2-Stecker: Der Ladestecker Typ 2 hat sich in Europa zum Standard für Ladungen an AC-Ladestationen entwickelt.
CCS-Stecker: Der Ladestecker CCS – auch Combo 2 genannt – ist eine Erweiterung des Typ-2-Steckers und wird zum Schnellladen mit Gleichstrom (DC) benötigt.
Bei einzelnen Modellen von E-Autos kommen folgende Ladestecker zum Einsatz:
CHAdeMO-Stecker: Der Ladestecker CHAdeMO dient zum Schnellladen mit Gleichstrom. Er ist vor allem im asiatischen Raum verbreitet, in Europa aber nicht mehr. Auch die asiatischen Herstellerfirmen setzen für die nach Europa exportierten E-Autos inzwischen vorwiegend auf den CCS-Stecker.
Tesla-Stecker: Der Hersteller Tesla verwendet für die eigenen «Supercharger»-Ladestationen einen modifizierten Typ-2-Stecker. Um diesen Tesla-Stecker auch bei CCS- und CHAdeMO-Anschlüssen zu nutzen, können Tesla-Fahrer*innen entsprechende Adapter kaufen.
Typ-1-Stecker: Der Ladestecker Typ 1 kam vor einigen Jahren bei japanischen und amerikanischen Elektroautos zum Einsatz. Inzwischen ist er in Europa nahezu verschwunden.
Welche Arten von Ladestationen gibt es?
Kann ich das Elektroauto auch an einer normalen Haushaltssteckdose laden?
Einige Steckerfahrzeuge, vor allem Plug-in-Hybride, werden in der Schweiz standardmässig mit einem sogenannten Mode-2-Ladekabel ausgeliefert. Es ist fürs Laden an einer Haushaltssteckdose gemacht. Doch diese Ladelösung hat mehrere Nachteile:
- Das Laden dauert deutlich länger als an einer Ladestation.
- Haushaltssteckdosen empfehlen sich aus Sicherheitsgründen nicht zum regelmässigen Laden, weil sie nicht für eine derart hohe Dauerleistung gemacht sind.
- Laden in einer Einstellhalle mehrere Elektroautos, ist in der Schweiz ein Lastmanagement-System vorgeschrieben. Doch ein solches lässt sich mit Haushaltssteckdosen nicht realisieren.
Schneller und sicherer laden Sie Ihr Elektroauto mit einer speziellen Heimladestation, wegen der Installation an der Wand auch Wallbox genannt.
So finden Sie öffentliche Ladestationen
Viele Apps zeigen Ihnen u. a. Adresse, Anschlüsse, Ladeleistung und Betriebszeiten. Apps eines Ladeservices wie easycharge bieten auch Preisübersicht, Navigation zur Ladestation, Freischaltung und vieles mehr.
Muss ich für öffentliches Laden ein Ladekabel mitbringen?
Das hängt von der Ladestation ab. Beim DC-Laden – zum Beispiel an allen Tesla-Ladestationen – ist das Ladekabel fest an der Ladeinfrastruktur installiert, beim AC-Laden benötigen Sie meist ein eigenes Ladekabel.
So schalten Sie die Ladestation für Ihr Elektroauto frei
Nutzen Sie am besten die Ladekarte oder die App eines Ladeservices. Die App ermöglicht Ihnen den Zugang zu vielen Ladestationen samt Bezahllösung. App herunterladen, registrieren, Kreditkarte hinterlegen – fertig.
Beim Ladeservice easycharge zum Beispiel erhalten Sie Zugriff auf über 15 000 Ladepunkte in der Schweiz und über 400 000 in Europa. In der App behalten Sie die Übersicht über Ladeverlauf und Kosten.
Was muss ich machen, wenn ich bei der Ladestation ankomme?
Nicht viel. Sie brauchen nur Ihr Elektroauto über das Ladekabel mit der Ladestation zu verbinden und den Ladevorgang zu starten – entweder per Ladekarte oder per App. Dazu wählen Sie in der App die korrekte Ladestations-ID aus und schalten die Station frei. Wenn Sie die Ladekarte bevorzugen, zeigt Ihnen das RFID-Symbol auf der Ladestation, wohin Sie die Karte zum Lesen halten müssen. Zusätzlich ermöglichen viele Ladestationen mithilfe eines QR-Codes, per Kreditkarte zu laden.
Wie lange dauert das Laden?
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab: primär von der Ladeleistung Ihres Elektroautos und der Ladeinfrastruktur sowie von der Batteriegrösse. Ausserdem dauert das Laden in der kalten Jahreszeit länger als bei hohen Temperaturen. Nicht zuletzt ist entscheidend, ob Sie die Batterie Ihres E-Autos vollständig laden wollen. Vor allem an Schnellladestationen dauert es überproportional lange, die letzten 20% zu laden. Wenn Sie nicht die gesamte Kapazität benötigen, empfiehlt sich deshalb das Laden bis 80%, um die Ladedauer zu reduzieren.
Der Verband Swiss eMobility schätzt für eine Reichweite von 100 Kilometern folgende Ladedauern:
- zu Hause mit 3,7 Kilowatt Leistung: 6 Stunden
- an öffentlichen Ladestationen mit 11 bis 22 Kilowatt: 1–2 Stunden
- an Schnellladestationen mit 150 Kilowatt: 10 Minuten
- an Ultraschnell-Ladestationen mit 350 Kilowatt: wenige Minuten
Wie viel kostet das Laden?
Am günstigsten ist das private Laden zu Hause. Um die Ladekosten zu berechnen, multiplizieren Sie einfach den Strompreis Ihres Energieversorgers pro Kilowattstunde mit der Anzahl geladener Kilowattstunden Strom.
Beim öffentlichen Laden bestehen grosse Preisunterschiede. Zusätzlich zum Preis pro Kilowattstunde berechnen viele Betreiber von Ladestationen einen Preis pro Minute oder pro Stunde. So wollen sie verhindern, dass ihre Ladestationen zu lange blockiert werden. Einzelne verlangen auch eine pauschale Startgebühr. Um unangenehme Preisüberraschungen zu vermeiden, überprüfen Sie immer die Preisangabe, bevor Sie mit der App Ihres Ladeservices laden.
Wie bezahle ich den Ladevorgang an einer öffentlichen Ladestation?
Wenn Sie einen Ladeservice wie easycharge nutzen, bezahlen Sie bequem über Ihr Kundenkonto, indem Sie in der App Ihre Kreditkarte hinterlegen. Die Ladekosten werden Ihrer Kreditkarte einmal monatlich belastet.
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