Lastmanagement für Ladestationen: Das müssen Sie wissen
Bei Mehrparteienhäusern ist Elektromobilität vermeintlich komplizierter: Welches E-Auto lädt zuerst? Wie funktioniert die Abrechnung? Und wie bleibt immer genug Strom fürs Wohnen übrig? Mit einem intelligenten Lastmanagement ist das alles geregelt.
Publiziert 17.03.2023 Lesedauer 7 minWas versteht man unter Lastmanagement?
Lastmanagement bezeichnet die intelligente Steuerung der verfügbaren Energie. Das Lastmanagement ermöglicht, dass mehrere Ladestationen in einem Gebäude effizient und ohne Überlastung des Stromnetzes betrieben werden können. Dies ist besonders wichtig in grossen Wohn- und Gewerbeimmobilien, wo viele Elektrofahrzeuge gleichzeitig geladen werden müssen.
Wann braucht es ein Lastmanagement?
Mehrere Ladepunkte im Gebäude führen bei gleichzeitiger Benützung zu einem höheren Stromverbrauch. Jeder Hausanschluss hat aber nur eine gewisse Kapazität an Energie, die er bereitstellen kann. Oft wird deshalb befürchtet, dass Elektroautos den Netzanschluss des Hauses überstrapazieren könnten. Denn wenn die Bewohner*innen oder die Kund*innen einer Immobilie mehr Energie benötigen, als der Anschluss liefert, kommt es zur Überlast.
Zwei Möglichkeiten wirken dem entgegen: eine Verstärkung des Netzanschlusses oder die Installation eines intelligenten Lastmanagements. Erstere sorgt dafür, dass der Hausanschluss mehr Energie bereitstellen kann. Ein verstärkter Stromanschluss ist aber aufwändig und teuer und je nach Standort gar nicht möglich. Ein intelligentes Lastmanagement hingegen verteilt die zur Verfügung stehende Energie auf alle Nutzer*innen. Diese Lösung ist unabhängig des Standorts möglich und auch finanziell attraktiv.
Welche Arten von Lastmanagement gibt es?
Beim Lastmanagement gibt es zwei Hauptarten: statisches und dynamisches Lastmanagement.
Wie funktioniert statisches Lastmanagement?
Das statische Lastmanagement kann eine fix definierte, maximale Energiemenge auf alle angeschlossenen Ladestationen verteilen. Diese Methode ist einfach und kosteneffizient, hat aber den Nachteil, dass sie nicht flexibel auf schwankende Ladebedarfe reagiert.
Wie funktioniert dynamisches Lastmanagement?
Dynamisches Lastmanagement hingegen passt die Verteilung der Energie laufend an den aktuellen Bedarf an. Es berücksichtigt sowohl die Anzahl der gerade verbundenen Elektrofahrzeuge als auch den aktuellen Stromverbrauch des gesamten Gebäudes. Dadurch wird gewährleistet, dass die Elektromobilität die vorhandene Netzkapazität optimal nutzt, ohne das Risiko einer Überlastung einzugehen. Diese Methode eignet sich besonders für Gebäude mit stark variierenden Stromanforderungen und hoher Nutzerfrequenz.
Im Video erklären wir die Unterschiede zwischen dem statischen und dem dynamischen Lastmanagement nochmals einfach.
Die Wahl zwischen statischem und dynamischem Lastmanagement hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten des jeweiligen Standorts ab. Beide Systeme haben ihre eigenen Vorteile und können massgeblich zur Effizienz und Nachhaltigkeit der Ladeinfrastruktur beitragen.
Was passiert ohne Lastmanagement?
Ohne ein effektives Lastmanagement kann das Laden von Elektroautos zu erheblichen Problemen führen, wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeitig Energie anfordern und dadurch den Strombedarf erheblich steigern. Dies könnte die Netzkapazität des Gebäudes überfordern und zu Stromausfällen führen, besonders in Spitzenzeiten. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass wichtige elektrische Geräte im Haushalt an Leistung verlieren oder ganz ausfallen, wenn die verfügbare Energie ungleichmässig verteilt wird.
Letztlich kann eine unzureichende Energieverteilung nicht nur den Komfort der Bewohner*innen beeinträchtigen, sondern auch die Sicherheit des gesamten elektrischen Systems gefährden. Ein intelligentes Lastmanagement ist daher unerlässlich, um eine stabile und effiziente Energieversorgung zu gewährleisten und das Risiko von Überlastungen zu vermeiden.
Was kostet ein Lastmanagement?
Die Kosten für ein Lastmanagement können je nach Art, Umfang und spezifischen Anforderungen des Standorts variieren. Ein statisches Lastmanagement ist in der Regel kostengünstiger zu installieren, da es einfach die verfügbare Energie gleichmässig verteilt. Diese Lösung erfordert weniger komplexe Hardware und Software, wodurch die Investitionskosten meistens niedriger ausfallen. Dynamisches Lastmanagement hingegen ist technisch anspruchsvoller und erfordert Systeme zur kontinuierlichen Überwachung und Anpassung der Energieverteilung. Dies kann initial höhere Kosten verursachen, bietet aber langfristig Vorteile in puncto Effizienz und Flexibilität.
Neben den Anschaffungskosten sollten auch die Betriebskosten berücksichtigt werden, die je nach gewähltem System unterschiedlich ausfallen können. Energie 360° bietet massgeschneiderte Lösungen, die sowohl die Installation als auch den späteren Betrieb der Ladeinfrastruktur umfassen. Eine individuelle Kostenanalyse kann sich daher lohnen, um die wirtschaftlich sinnvollste Option auszuwählen.
Unser Tipp: Grundausbau zu Beginn mitdenken
Manche Mieter*innen fahren ein Elektroauto, manche nicht. Und beim nächsten Mieter- oder Autowechsel kommt dann vielleicht ein E-Auto mehr dazu. In Gewerbeimmobilien ist es ähnlich: Manche möchten ihr Elektroauto während der Arbeit laden; an anderer Stelle soll Platz für die E-Autos der Kundschaft sein. Wie soll in einer solchen Situation der Zugang geregelt werden? Und wer bezahlt dann die bezogene Energie? Die Anforderungen an die Ladeinfrastruktur sind entsprechend nicht ganz einfach. Die Lösungen von Energie 360° unterstützen Unternehmen genauso wie Verwaltungen beim Ausbau ihrer Ladeinfrastruktur.
Bei einem nachträglichen Ausbau der Ladeinfrastruktur fallen oft hohe Kosten an. Das lässt sich aber umgehen: Ein modularer Grundausbau rüstet Ihre Garage schon heute für die Ansprüche von morgen. Denn damit treffen Sie als Eigentümer*in alle nötigen Voraussetzungen: Vom Hausanschluss bis hin zum Parkplatz ist alles bereit für die Elektromobilität. Nach Bedarf können dann einzelne Ladestationen ohne grossen Aufwand installiert werden.
Sehen Sie im Video, wie sich der fünfstufige Aufbau zusammensetzt.
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