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«Bei Energieverbünden leben wir Partnerschaften»

Er glänzt mit Fachwissen und guter Kommunikation: Felix Frei setzt für Energie 360° Energieverbünde um. Derzeit treibt er ein Projekt in Embrach voran. Dort machte ihm der viele Regen zu schaffen – und die Offenheit aller Beteiligten Freude.

Publiziert 12.03.2024 Lesedauer 3 min

Die fahle Wintersonne scheint auf den metallisch glänzenden Tanklastwagen. Er hat soeben neben dem langen Graben auf der Dorfstrasse in Embrach parkiert. Im Tank: entkalktes Wasser, um einen Teil der neuen Wärmeleitungen zu befüllen. Zwei Arbeiter schweissen im Graben Rohre zusammen. Weiter vorne bringt ein Monteur Isolierungen an den Stahlleitungen an, um sie vor Wärmeverlust und Korrosion zu schützen.  

Das neue Fernwärmenetz in Embrach führt unter der Hauptstrasse des Dorfes durch. Projektleiter Felix Frei ist regelmässig vor Ort, um sich über den Baufortschritt zu informieren.

Felix Frei bleibt beim Tanklaster stehen und beobachtet das Treiben. Als Projektleiter Netz ist er für das neue Fernwärmenetz Embrach Breiti West zuständig, das hier entsteht. «Nach ein paar Samstagseinsätzen sind wir mit dem Netzbau wieder voll im Zeitplan», sagt Frei zufrieden. Keine Selbstverständlichkeit – sein Team hatte mit diversen Widrigkeiten zu kämpfen. So stürzten wegen des Dauerregens im November und Dezember die Gräben immer wieder ein; Tiefbauer waren täglich im Einsatz, um sie erneut freizulegen. Auch die Planung war eine Herausforderung. Zum einen übernahm Frei das Projekt kurzfristig. Im Dezember 2022 bestellte er das Material, im Februar 2023 begannen die Bauarbeiten. Zum anderen ist es das erste Energieverbundprojekt, bei dem Energie 360° mit einem Kanton zusammenarbeitet. Denn die Dorfstrasse in Embrach ist eine Zürcher Kantonsstrasse. Das bedeutete Mehraufwand: Baueingabe machen, Verkehrsplaner*innen einbeziehen, Konzept vorlegen, Zufahrten gewährleisten.  
 

Der Kreislauf zwischen Heizzentrale und Liegenschaften

Die Wärmeleitungen sind Teil eines neuen Energieverbunds, der rund 260 Liegenschaften mit erneuerbarer Wärmeenergie versorgt. Produziert wird die Energie in der Heizzentrale bei der Sporthalle Breiti, die vergangenen Dezember ihren Betrieb aufgenommen hat. Für die Wärmeproduktion sorgt eine Holzschnitzelheizung. Derzeit bringt ein Lastwagen einmal pro Woche Holzschnitzel. Das reicht bei den milden Februartemperaturen aus, um genügend Wärme für die bereits angeschlossenen Liegenschaften zu generieren. Ein Wärmetauscher überträgt die Wärme auf Wasser, das in einem Kreislauf zwischen der Heizzentrale und den Liegenschaften zirkuliert. Dort sind ebenfalls Wärmetauscher installiert, damit die Kund*innen die Energie zum Heizen oder für die Warmwasseraufbereitung nutzen können. 

Jede Rohrleitung trägt eine Nummer. Zusammen mit der entsprechenden Standortangabe kommt diese Information in eine Datenbank.

Felix Frei hält die Zügel in der Hand, wenn es um den Bau des neuen Embracher Fernwärmenetzes geht. Er plant die Abläufe, koordiniert die Mitarbeitenden und dokumentiert die Leitungen. Jedes verlegte Rohr kommt mit einer Nummer und der Standortangabe in die Datenbank. Hinzu kommen wöchentliche Sitzungen mit allen am Projekt Beteiligten und Absprachen mit seinen Projektleitungskollegen. Hier in Embrach ist dies mit Thomas Varga, der als Projektleiter Lösungen für den gesamten Energieverbund verantwortlich ist, sowie mit dem Gesamtprojektleiter Denis Majstorovic. Er stellte das Team zusammen, koordiniert die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und ist für die Kundenakquise und die Budgetierung zuständig. 

Der Energieverbund ist noch am Wachsen

Der Baustart war im März 2023, komplett abgeschlossen wird das Projekt im Sommer 2025 sein. «Es melden sich noch immer laufend Liegenschaftsbesitzer*innen mit Interesse an einem Fernwärmeanschluss», bemerkt Frei. Auch der Getränkemarkt an der Dorfstrasse habe sich erst vor Kurzem dafür entschieden. Wer Interesse hat, kann online überprüfen, ob die Liegenschaft für einen Anschluss in Frage kommt.  
Glücklich und zufrieden ist Felix Frei nicht nur über die schnelle Umsetzung des Energieverbunds Embrach Breiti West, sondern auch über die klare Kommunikation und die Offenheit aller Beteiligten. «Bei Energieverbünden leben wir Partnerschaften», erklärt Frei. Bis Ende des Jahres fährt er noch jede Woche nach Embrach. Daneben ist er bereits mit neuen Energieverbundprojekten beschäftigt, etwa in Wetzikon, Dielsdorf oder Effretikon. Die Arbeit wird ihm so schnell nicht ausgehen.

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