Wenn aus Holz Neues entsteht – zum Wohle des Klimas
9000 t
CO2-Speicherung pro Jahr
3500 t
Biokohle pro Jahr
30 GWh
erneuerbarer Strom
40 GWh
erneuerbare Wärme
Klimapositives Holzheizkraftwerk für Frauenfeld
Im Westen von Frauenfeld haben Energie 360° und die Schweizer Zucker AG gemeinsam ein klimapositives Holzheizkraftwerk gebaut.
Bioenergie für Frauenfeld
Zwei Ziele führten zu einer vorbildhaften und «Swiss Ethics Award»-nominierten Kooperation zwischen Energie 360° AG und der Schweizer Zucker AG:
- Die Klimastrategie der Gemeinde Frauenfeld unterstützen.
- Erneuerbare Energie für die Zuckerfabrik Schweizer Zucker und den Energieverbund von Thurplus herstellen.
Die Lösung: ein klimapositives Holzheizkraftwerk
Das Projekt in Kürze
- Das Holzheizkraftwerk Frauenfeld macht aus Restholz erneuerbare Energie.
- Das Nebenprodukt Pflanzenkohle bindet CO2 und gibt dieses nicht mehr an die Umgebung ab.
- Der erneuerbare Strom wird auf das Leitungsnetz, die gewonnene Wärme in den bestehenden Energieverbund abgegeben.
Biomasse in Form von Restholz aus der Region wird im Holzheizkraftwerk mittels Pyrolyse in biologische Pflanzenkohle umgewandelt. Das dabei entstehende Gas kann anschliessend in erneuerbare Energie umgewandelt werden.
Zuerst wird das Holz getrocknet und anschliessend zu Pflanzenkohle verarbeitet. Anschliessend wird die Kohle erneut erhitzt. So wird Holzgas gewonnen, welches an Motoren weitergeleitet und in erneuerbaren Strom umgewandelt wird.
Dieser reicht aus, um den jährlichen Bedarf von rund 8000 Haushalten zu decken. Während der Umwandlung von Gas zu erneuerbarem Strom entsteht zusätzlich Abwärme, die dem Fernwärmeleitungsnetz von Thurplus zugeführt wird.
Die in der Anlage des Holzheizkraftwerkes produzierte Pflanzenkohle kommt als wertvoller Reststoff in der Landwirtschaft oder im Gartenbau zum Einsatz. Ein weiterer Pluspunkt: Sie bindet während der Herstellung der grünen Energie CO2 und macht so die gesamte Produktion zu einem CO2-negativen und somit klimapositiven Prozess.
Fünf Schritte: Wie aus Restholz Wärme entsteht
Holzheizkraftwerke wie jenes in Frauenfeld wirken klimapositiv. Das heisst, dass bei dieser Art der Energiegewinnung weniger CO2 in die Atmosphäre gelangt und gleichzeitig erneuerbare Energie in Form von Strom und Wärme entsteht. Die Vorteile im Überblick:
- regionale Ressourcen
- erneuerbare Energie
- klimapositive Energiegewinnung
Pyrolyse
Das Hackgut gelangt zunächst über eine Förderschnecke in einen grossen Pyrolysebehälter. Darin wird es unter Zufuhr von Luft auf 500° C aufgeheizt. Dabei werden die organischen Verbindungen innerhalb der Holzmoleküle aufgespaltet. So wird aus Restholz Biokohle.
Schwebebettreaktor
Den Kern der Anlage bildet der sogenannte Schwebebettreaktor. Hier wird aus der Biokohle Holzgas gewonnen: Wie auf einem Luftkissen schweben die heissen Kohlepartikel im Reaktor und geben das Holzgas nach oben ab.
Filteranlage
In der Filteranlage wird das Holzgas nun von den letzten Feststoffen befreit und anschliessend gekühlt.
Resteverwertung
Auch die ausgefilterten Feststoffe sind wertvolle Rohstoffe: Aus dieser Biokohle entstehen nützliche Produkte für die Landwirtschaft. Das Besondere daran: Das in der Kohle gebundene CO2 wird nicht mehr an die Atmosphäre abgegeben.
Stromproduktion & Abwärme
Das Gas wird an grosse Gasmotoren weitergeleitet. Diese Motoren produzieren Strom und Abwärme.
Gewinnung erneuerbarer Energie mit Ansprüchen
Das Projekt Bioenergie Frauenfeld war für den Swiss Ethics Award 2022 nominiert. Die maximale Ausnutzung des Energieträgers sowie zukunftsgerichtete Elemente am Gebäude, wie Recyclingbeton, tragen dem ökologischen Gedanken Rechnung. Ein starkes Zeichen setzt Bioenergie Frauenfeld auch hinsichtlich ihrer sozialen Verantwortung: Anstatt Konkurrenzdruck ist auf der Baustelle ein firmenübergreifender Teamgeist spürbar – gefördert durch ein partnerschaftliches, faires Zusammenarbeitsmodell. Die rund 40 beteiligten Unternehmen wurden bereits in die Planungsphase involviert und konnten ihre Ideen und ihre Expertise einbringen. Aus ökonomischer Sicht herrscht volle Transparenz, da die Abrechnung der Leistungen nach «Open Book» erfolgt.
Fazit 1
Transparenz
Erstmals wurde das «Open Book»-Verfahren eingesetzt: Dank der hohen Transparenz bei allen beteiligten Gewerken war dies ein grosser Erfolg im Projekt.
Fazit 2
Mut zu Technologie
Der Mut, neue Technologien zu nutzen, hat sich ausgezahlt: Die Pyrolyse bringt Zusatznutzen von Strom und Biokohle.
Fazit 3
Allrounder Biokohle
Biokohle ist als Produkt in vielen Szenarien einsetzbar: etwa in der Futtermittelindustrie oder als Bodenverbesserer.
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Für Fragen zu dieser oder einer anderen Referenz melden Sie sich gerne bei uns:
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